Künstliches Blut aus Japan: Wie eine medizinische Innovation Notfallmedizin und Prävention verändert
By Roie
Künstliches Blut – was vor wenigen Jahren noch Science-Fiction war, rückt dank intensiver Forschung in greifbare Nähe. In Japan ist es Wissenschaftlern gelungen, ein künstliches Blutpräparat zu entwickeln, das ohne Blutgruppenabgleich jedem Patienten transfundiert werden kann (Times of India, Newsweek). Diese Innovation könnte ein Gamechanger für die Notfallmedizin und die globale Blutversorgung sein (ARD-Tagesschau). Gleichzeitig stellt sich die Frage, wie sich solche medizinischen Durchbrüche in das Gesamtbild einer präventiven Gesundheitsvorsorge einfügen. Arvin setzt auf strahlungsfreie Ganzkörper-MRI-Scans zur Früherkennung – ein Ansatz, der Hand in Hand mit neuen biologischen Therapien wie künstlichem Blut gehen könnte. In diesem Beitrag beleuchten wir, was es mit dem in Japan entwickelten Kunstblut auf sich hat, wer dahintersteckt, welche Vorteile und Risiken bestehen und wie das Ganze mit moderner Vorsorgemedizin zusammenhängt.
Was wurde entwickelt? Zusammensetzung und Funktion des Kunstbluts
Das in Japan entwickelte künstliche Blut ist kein vollständiger Ersatz von menschlichem Blut in all seinen Funktionen – aber es erfüllt die wichtigste Aufgabe der roten Blutkörperchen: den Sauerstofftransport (Times of India, ARD-Tagesschau). Konkret handelt es sich um künstliche rote Blutkörperchen in Form sogenannter Hämoglobin-Vesikel (HbV). Aus abgelaufenen Blutspenden wird reines Hämoglobin extrahiert (ARD-Tagesschau) und in eine winzige Lipidhülle eingepackt – bildlich gesprochen ein Nanobehälter für Hämoglobin (ARD-Tagesschau).
Diese künstlichen Blutzellen messen nur etwa 250 nm im Durchmesser (Times of India). Trotz ihrer purpurnen Farbe (sie werden erst rot, wenn sie Sauerstoff binden) transportieren sie effektiv Sauerstoff (Times of India). Wichtig: Weiße Blutkörperchen oder Blutplättchen enthält das Kunstblut nicht – es dient primär als Sauerstoffträger in Notfällen (Times of India). Die künstlichen Zellen besitzen keine Blutgruppenantigene – sie sind universell einsetzbar (Newsweek), und die industrielle Aufreinigung macht das Produkt virusfrei und steril (Newsweek).
Hinweis: Hergestellt wird das japanische Kunstblut aus gespendetem, abgelaufenem menschlichem Hämoglobin, verpackt in winzigen Lipidmembranen – dadurch wird es blutgruppenunabhängig und klassische Transfusionsprobleme werden reduziert (Newsweek).
Damit das Hämoglobin verträglich zirkulieren kann, darf es nicht frei im Plasma vorliegen; freies Hämoglobin kann Nieren schädigen und Gefäße verengen. Die Lipidhülle verhindert das (ARD-Tagesschau, PMC).
Wer steckt dahinter? Institute, Forschungsteams und Visionäre
Entwickelt wurde das Präparat vor allem von einem Team um Prof. Hiromi Sakai (Nara Medical University) (Times of India, NDTV) mit Kooperationen u. a. an der Universität Hokkaido (erste klinische Studie, 2020) (Times of India) sowie weiteren japanischen Universitäten (PMC). Parallel forscht Prof. Teruyuki Komatsu (Chuo-Universität) an einem Albumin-gekapselten Ansatz (Tokyo Weekender).
Zitat – Prof. Hiromi Sakai
„Der Bedarf an künstlichen Blutzellen ist erheblich, da es derzeit keinen sicheren Ersatz für rote Zellen gibt.“ (NDTV)Studien: Vom Tierversuch zur klinischen Prüfung
Tiermodelle zeigten Wirksamkeit und gute Verträglichkeit (PMC). 2020 startete eine Phase-1-Studie (10–100 ml i.v.) an Gesunden; Nebenwirkungen waren überwiegend mild (Fieber/Schüttelfrost) (Times of India, PMC). 2025 folgte eine Studie mit 100–400 ml (≈ eine Blutkonserve) an 16 Erwachsenen (Newsweek).
Vorteile gegenüber herkömmlichen Transfusionen
- Universell einsetzbar – ohne Kreuzprobe (Newsweek).
- Lange Haltbarkeit – bis ~2 Jahre RT, ~5 Jahre gekühlt (Tokyo Weekender, ARD-Tagesschau).
- Hohe Sicherheit – industriell aufgereinigt, praktisch erregerfrei (Newsweek).
- Logistik-Plus – weniger Kühlkette, einfache Vorratshaltung (ARD-Tagesschau).
Risiken, Grenzen und Ethik
Kein Vollersatz (fehlende Immun-/Gerinnungskomponenten). Frühstudien zeigten meist milde Reaktionen; Infusionsreaktionen lassen sich durch langsamere Gabe/Prämedikation abmildern (Times of India, PMC). Abbau über RES (Milz/Leber); Monitoring sinnvoll (PMC, Swissinfo). Spenderhämoglobin bleibt derzeit Rohstoff (Newsweek).
Ausblick & Relevanz für Prävention
Ziel der Entwickler: Zulassung um 2030 in Japan – abhängig von Phase-2/3-Daten (Times of India, Tokyo Weekender). Präventivmedizin bleibt parallel zentral: Mit Ganzkörper-MRI lassen sich Risiken früh erkennen; Innovationen wie Kunstblut erhöhen die Sicherheit, falls es doch zum Ernstfall kommt.
